Freitag, 21. Juni 2024
Kettengespinst
Die ganze Nacht polterte das Kettengespinst auf den ausgedehnten Treppenstufen, flog auf, stürzte ab, harrte – ob sich etwas außer ihm bewegte – (Atem wie ein Unimogmotor bei Seilwinde in Betrieb) – und begann von vorne in einer violetten Stunde. Es wollte seine Ruhe, nicht ohne sein Gesäß an einer Tafel sitzen zu sehen, die ausgeschmückt zur winterlichen Zeit, mit Kuchen, der aus keiner Küche kam, aufwartete. Da dies nicht infrage kam, besann es sich auf seine Nachttöpfe – in der richtigen Reihenfolge aufgestellt, ergaben sie die Skyline einer Blechstadt, in der die Fassaden die einzigen Fluchten stellten, die es sich entlangzuflanieren lohnte. So ein schöner Glühbirnenaufgang am Abend, klebrige Bonbons in den Backentaschen, Rotz am Ärmel, die Gemeinheiten einer Schlagzeile in den vorgeblichen Schaufenstern einer Besserungsanstalt. Da überkam den Flaneur der Brechreiz, der sich rotmeerisch spreizte, um die Ziehwägen zu locken und mit Brocken dann - die Geschichte ist ein Kreis - in den Schlampampel zu stoßen. Die lautere Absicht zu leugnen hieße, alles zu leugnen. Alles zu leugnen wiederum beträfe auch den eigenen Schlaf zwischen den Scharten ausgewählter Zinnen.

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